Schreibworkshop mit Ludwig Laher ; 6a


Textspur – Der Aussparung auf der Spur!

In Zeiten besonderen Wörterreichtums ist es gut, hinter Wörtermaskeraden zu blicken, Worthülsen zu demaskieren. Interessant werden dabei das Dazwischen und das Dahinter:

Was steht zwischen den Zeilen? Was kann ich sagen, in dem ich es nicht sage? Nach der Beschäftigung mit Gedichten österreichischen Autoren (u.a. des Workshopleiters) verfassten die Schülerinnen und Schüler der 6a selbst Gedichte, ausgehend von Zeitungsmeldungen oder Gedichtsvorlagen und übten damit die „Kunst der Aussparung“.

Einem 2-stündigen Workshop folgte eine Überarbeitungsphase. Wer sich die Mühe machte, den Text formal und inhaltlich zu verdichten und per e-mail an den Workshopleiter zu schicken, wurde mit differenzierten Rückmeldungen des Workshopleiters belohnt.

Wir danken Herrn Ludwig Laher für die workshopleitung und Kulturkontakt für die Unterstützung.

macht macht angst?
macht macht angst!
macht angst macht?
angst macht macht!

Matthias Schallaböck (6a)

wir: einheit
du: kampf
wir: gemeinschaft
du: kampf
wir: zusammenhalt
du: kampf
wir: kampf
du: flucht

Terra Weidmann (6a)

Er zielt, schießt
Jeder trinkt
Nur nicht er
Jeder singt
Nur nicht er
Er bleibt, die anderen gehen
Wie soll man das verstehen?

Jakob Richter (6a)

Tod
Er zielt, schießt
Tod
Er zielt, ein Schuss
Tod

Jakob Richter (6a)

Nur ein licht
aBseits, ecke
ohNe gleichen
zwiEspalt
freiHeit
nur eIn licht
DOCH UNTER GLEICHEN!!!

Bastian Scheuringer

wenn du mich das machen lasst,
lass ich dich das auch machen.
aber wenn ich dich das machen lass,
lasst dus mich sicher nicht machen.

Max Rigaud

Jeder weiß es,
Jeder kennt es,
Jeder weiß alles darüber,
Jeder ignoriert es.
Keiner hilft.

Max Rigaud

Mutter & Vater

Mutter: Hau endlich ab!

Vater: Könnte ich dieses Wochenende vielleicht einen Ausflug mit ihm machen?
Mutter: Das hättest du wohl gern!? Jetzt, wo du deinen Kopf nicht immer durchsetzen musst, habe ich ihn beim Verein angemeldet!
Vater: Hättest du das nicht vorher mit mir besprechen können?
Mutter: Es kann dir sowas von egal sein, was ich mache!

Vater: Kann ich dich mal sprechen?
Mutter: Fass dich kurz.

Mutter am Telefon: Er tut mir leid, auch wenn ich ihm sein Unglück vergönne.
Vater: Du solltest dir auch mal eine Auszeit nehmen!
Mutter: Ähm.. ja, vielleicht.

Mutter zum Sohn: Wenn du die Prüfung schaffen willst, müsstest du mit deinem Vater lernen.

Mutter: Nimm ihn ruhig am Wochenende, dann könntet ihr mehr Zeit miteinander verbringen.
Vater: Achso, er ist gar nicht da…

Mutter: Hast du Hunger? Ich habe gerade gekocht.

Mutter: Natürlich würde ich mich freuen, wenn du Weihnachten mit uns feierst.

Daria Vigl

Ein Windlicht

auch wenn der wind kommt,
ich werde weiter mein licht verbreiten.

Daria Vigl
Von: Prof. H. Schreckeis-Nägele