WP Biologie bei Vortragsreihe „blickpunkt: (Lebens-)Raum“


Die Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtfachs Biologie und Umweltkunde besuchten im Rahmen der Vortragsreihe „blickpunkt: (Lebens-)Raum“ an zwei Abenden die Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg.

25. November 2015

„Wie nutzen Babys und Kleinkinder Raumerfahrung für die Aneignung von Welt(wissen), welche Welten räumen wir ihnen ein?“€ Referentin: Kornelia Schneider (Erziehungswissenschaftlerin „frühLernwerk“, Hamburg)

2. Dezember 2015

„Naturpark Salzachauen: Von der Vision zur Umsetzung“

Referentin: Astrid Rössler (Landeshauptmann-Stellvertreterin, Landessprecherin der Grünen in Salzburg)

„Wie nutzen Babys und Kleinkinder Raumerfahrung für die Aneignung von Welt(wissen), welche Welten räumen wir ihnen ein?“€ Kornelia Schneider (Erziehungswissenschaftlerin „frühLernwerk“, Hamburg)

Babys sind von Beginn an darauf eingestellt, Beziehungen einzugehen und die Welt zu erforschen. Sie lernen durch Empfinden, Beobachten, eigenes Tun und Nachahmen. Säuglingsforschung und Entwicklungspsychologie haben sich viele Jahrzehnte hauptsächlich damit befasst, welchen Einfluss die Qualität der Beziehung von Erwachsenen mit Babys und Kleinkindern für ihre Entwicklung hat. Erst seit Kurzem steht auch im Blickpunkt, was Babys von sich aus einbringen, um sich die Welt zu erschließen. Hirnforschung und kognitive Säuglingsforschung liefern uns neue Erkenntnisse darüber, wie Kinder in den ersten Lebensjahren lernen. Seitdem ist von Interesse, welche Rolle die materiellen Rahmenbedingungen und der Handlungsspielraum für ihre Bildungschancen spielen. Kinder setzen von Geburt an alle Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeiten ihres Körpers ein, um ihre Handlungsmöglichkeiten in der Welt zu erkunden und fortschreitend ihre Handlungs- und Denkmöglichkeiten zu erweitern. Raumerfahrung und Raumerleben spielen eine große Rolle im Zusammenhang mit der sinnlichen Wahrnehmung, sind jedoch bisher kaum erforscht. Fachliteratur zur Qualität räumlicher Bedingungen in Kindertageseinrichtungen bezieht sich im Wesentlichen auf die Einrichtung und Ausstattung von Räumen, kaum jedoch auf die Wirkung von Architektur und Raumerkundung im Hinblick auf das Kennenlernen der Welt. Es gibt keine Welterfahrung ohne Raumerfahrung, denn jeder Mensch lebt in Raum und Zeit, jeder Körper ist Raum im Raum. Von Geburt an sind Kinder mit Raumerleben und Orientierung im Raum beschäftigt. Umso erstaunlicher ist, dass es noch kaum Überlegungen oder gar Studien zur Raumerforschung von Kindern in den ersten Lebensjahren gibt. Der Vortrag stellte zur Diskussion, welche Bedeutung frühen Raumerfahrungen zukommt, und fasste zusammen, welche Befunde es bisher gibt und welchen Fragen wir künftig nachgehen könnten.

„Naturpark Salzachauen: Von der Vision zur Umsetzung“

Astrid Rössler (Landeshauptmann-Stellvertreterin, Landessprecherin der Grünen in Salzburg)

Größere, zusammenhängende Naturräume, die ihre Ursprünglichkeit bewahren konnten, sind in Mitteleuropa sehr rar geworden. Siedlungsräume und Verkehrswege haben die Landschaft zerschnitten und vielfach nur noch kleine Restflächen, oft in alpinen Lagen, übrig gelassen. Stark regulierte Flüsse haben zur Verödung der Natur beigetragen. Vielfach braucht es heute strengen Schutz, um wertvolle Naturräume erhalten zu können. Die Vision eines Naturparks Salzachauen setzt sich zum Ziel, Naturraum für Pflanzen und Tiere in den Auen nördlich der Stadt Salzburg zu schaffen und der regulierten Salzach wieder mehr Leben einzuhauchen. Die abgetrennten Auwälder so wieder zu beleben, schafft nicht nur einen einzigartigen ökologischen Schatz, sondern auch ein Rückzugsgebiet für Pflanzen und Tiere und ein Naherholungsgebiet im Salzburger Zentralraum.

Von: Prof. Lucia Mackner-Rath