Kooperation des BORG Nonntal mit dem Mozarteum


Seit Oktober wird ein vom OeaD gefördertes Forschungsprojekt im Rahmen Sparkling Science in einer Kooperation von BORG-Nonntal, Universität Mozarteum durchgeführt.
Schülerinnen und Schüler der 7A-Klasse des BORG-Nonntal erarbeiten eine musiktheatrale Aufführung der improvisatorisch-experimentell angelegten Partitur Individuum↔Collectivum (1979) des Komponisten Vinko Globokar. Der gebürtige Slowene will Musik als Reflexionsfolie und ‚integralen Bestandteil‘ des Lebens verstanden wissen. Das motiviert ihn, psychologische Fragestellungen, sozialkritische Stellungnahmen und humanistische Ideale in ein als ‚l’art pour l’homme‘ beschriebenes Schaffen zu integrieren. Im Zentrum steht das Erleben der eigenen Gestaltungsfähigkeit: individuell und im Kollektiv, einerseits in sich selbst versunken, andererseits von den Ideen anderer beeinflusst. In der Offenheit der Modelle liegt die Herausforderung für die in das Projekt involvierte Schulklasse, die ausgewählte Beispiele im Rahmen der Salzburg Biennale 2013 präsentiert und gleichzeitig den Weg dahin in seiner Bedeutung für den Einzelnen und das Kollektiv beschreibt. Es sollen, unterstützt durch Wissenschafterinnen und Wissenschafter, Studierende der Schulmusik und ihre Lehrenden, konstitutive Fähigkeiten und Fertigkeiten im Bereich ästhetischer und/oder sozialer Kompetenz transparent und für ein gemeinsames schulisches Lernen und Lehren im Schulalltag nutzbar gemacht werden.
Schülerinnen und Schüler ‚geben den Ton an‘, bestimmen, u.a. unterstützt vom Komponisten, die Richtung, definieren ausgehend von Globokars Materialsammlung Wegsteine innerhalb einer Spurensuche, die das klangliche Potenzial ihrer Umgebung erkunden will, Trennungen zwischen Ausführenden und Publikum auflöst, Einspielungen von auf Stadtspaziergängen Erlebtem mit live entstehenden klanglichen Aktionen verwebt.
Wie lassen sich diese Wege auch verbal fassbar machen? Das Medium Facebook wird hier vorerst eine Plattform des Austauschs bieten, Treffpunkte zwischen den jugendlichen Ausführenden, ihren Lehrenden und dem wissenschaftlichen Team ermöglichen. Eindrücke werden in der Folge gebündelt – in einem Programmheft für den großen Auftritt am 16. März um 14.00 in den Kavernen 1595; in einer Publikation, die Erfahrungsberichte der Ausführenden sowie Eindrücke der Beobachtenden zusammenführen, analysieren, interpretieren wird; und in einer abschließenden Tagung unter Beteiligung internationaler Expertinnen und Experten, die Ergebnisse erneut aufgreifen und auf ihre Relevanz für Theoriebildungen im Bereich ästhetischen und sozialen Lernens überprüfen wird.

Link zur Sparkling Science Homepage
http://www.sparklingscience.at/
Von: Michaela Schwarzbauer