Ambulatio Salisburgensis


In der vorletzten Schulwoche machte sich die Lateingruppe der 7C auf den Weg in die Altstadt.

 Im Lauf dieses Spaziergangs (ambulatio) trafen die Schüler*innen am Kapitelplatz den Meeresgott Neptun und bestaunten im Hof der Alten Residenz den griechischen Helden Hercules bei seinem Kampf mit dem Drachen. Einige Schritte weiter, beim Mozartdenkmal, entdeckten die Lateiner*innen die Reste eines Mosaikfußbodens einer römischen Villa aus dem antiken Iuvavum, bevor sie in der Siegmund-Haffner-Gasse den (Stein-)Löwen streichelten, der vom Portal des ehemaligen romanischen Doms stammt. Selbstverständlich übersetzen die Schüler*innen auch einige der unzähligen lateinischen Inschriften und errechneten Jahreszahlen aus Chronogrammen. Chronogramme waren in der Barockzeit sehr beliebt. Es handelt es sich dabei um Inschriften, in denen diejenigen Buchstaben, die auch als römische Zahlzeichen gelesen werden können, in der Summe eine Jahreszahl, meist das Datum der Errichtung oder Renovierung des jeweiligen Gebäudes oder Brunnens, angeben.

Kommentar von Anja (7C): „Vielen Menschen mag die lateinische Sprache vielleicht fern erscheinen, doch geht man mit offenen Augen durch die Altstadt Salzburgs, so erwacht die tote Sprache wieder zum Leben. Sie erinnert, in Form von Inschriften, an die Geschichte Salzburgs und somit auch an die Geschichte der Menschheit, an all die Mythen und Heldengeschichten unserer Vorfahren. Je mehr sich unsere Klasse mit der lateinischen Sprache beschäftigt, desto mehr Geheimnisse unserer Stadt können wir lüften und so in die Geschichten längst vergangener Zeiten eintauchen.“